Nicole wurde bei der Kommunalwahl 2019 als zweitjüngste Gemeinderätin in den Gemeinderat gewählt und war seither Mitglied in der Fraktion der Grünen. Dort legte Sie bei jeder Entscheidung gegen den Klima- und Naturschutz den Finger in die Wunde. Engagiert und selbstbewusst bezog sie Stellung und ließ sich sehr ungerne unterkriegen.
Für eine Berufsausbildung im biologisch-dynamischem Land- und Gemüsebau hat sie nun ihren Wohnsitz gewechselt und ist deshalb aus dem Gemeinderat ausgeschieden.
Im Namen der grünen Fraktion bedanke ich mich für ihr Engagement und wünsche ihr in der neuen Heimat sehr viel Erfolg im Sinne einer nachhaltigeren Welt.
Nico Paulus
Fraktionsvorsitzender
Das war mein Jahr – von Nicole Friedmann
Nach dem ich im FÖJ 2018/9 auf allen politischen Ebenen Erfahrung und Erkenntnisse sammeln konnte, dachte ich mir, es ist Zeit die Politik mitzugestalten und Demokratie aktiv zu Leben.
Doch was heißt das bei den großen und gleichzeitig auf kleinster Ebene mitzuwirken?
Ganz einfach, ich bin immer noch so wie ich bin und lebe das, was ich auch sage. Doch so einfach war es dann doch nicht. Jeder hat eine andere Meinung, die einen wollen mehr Wohnplätze, die anderen mehr Industrie, hier noch ein Schild und da noch mehr Einnahmen. Und ich, will einfach endlich Maßnahmen, welche dafür beitragen das 1,5°-Ziel zu erreichen, damit wir nicht noch mehr Katastrophen erleben müssen.
Jeden Tag gibt es die Chance etwas zu verändern. So meine Einstellung, irgendwie aber nutzt das nicht jeder. Aber warum? Auch easy, das ist halt unser Mechanismus des Gewohnheitstieres in einem, aber sind wir noch Tiere? Wenn ich mir das Geschehen und den Aufbau von unserem Gehirn anschauen, irgendwie ja. Was aber hat dann unser Bewusstsein mit uns zu tun? Ne ganze Menge Arbeit mit uns selbst und die Weiterentwicklung unseres Gehirns. Deswegen war meine anfänglicher Euphorie , in eine Realität gestoßen, in der es wenig Kontakt zur eigenen Bewusstheit für das Ziel des Pariser Abkommen gab. Doch wie den auch, die sind ganz anders aufgewachsen als ich. Für mich wurde in der Schulzeit klar, das wir nicht mal lernen, wie der Prozess lernen abläuft und trotzdem musste ich den Treibhauseffekt lernen und sehe, wir beachten den gar nicht und nehmen den als selbstverständlich und beständig an .
Da muss sich was verändern. Aus Worten auch Taten folgen zu lassen. Okay gut, jetzt gibt es LEDs und Elektrogeräte statt Benzin Betriebe Geräte. Trotzdem steigen die Emissionen weiter. In der Neujahrsrede von Herr Pfetzer sprach er von Empathie. Also die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale in anderen zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden. Das auf den Menschen bezogen. Aber es gibt nicht nur uns. Auch Bäume, Pflanzen & was uns noch umgibt haben Merkmale oder Motive. Das zu verstehen ist nicht leicht, wenn wir unsere eigene Mitmenschen nicht mal verstehen. In der heutigen Schulzeit kann man einige Grundlagen der Naturwissenschaften lernen , wie der Physische Körper abläuft, was der Treibhauseffekt ist, Energiegesetzte, aber das wesentliche lernen wir nicht. Wir lernen linear , alles in eine Richtung und nicht vernetzt. Was das eine mit dem andere zu tun hat, wer wir eig. fern ab von Vorstellungen anderen, Religionen, Politik, Bildung und Erziehung sind. Was heißt zu leben, frei zu sein, sich zu entwickeln. Und wie hat sich alles verändert und wohin gehen unsere Veränderungen und wie? Veränderungen passieren in der Regeln nicht von heute auf Morgen. Das ist die Norm. Aber alles verändert sich ständig und in Bewegung. Das zeigt uns die Physik. Da war dann auch Corona. Eine große Veränderung , die die Illusion Unverwundbar zu sein, veränderte. Die Chance doch noch das 1,5* Ziel zu erreichen, sie ist da.
Wenn wir die Natur schützen wollen, müssen wir anfangen sie in Ruhe zu lassen. Die Natur ist das faszinierteste und älteste System auf Erden. Die hat ihre eigene Gesetzte und Strategien sich anzupassen. Sind wir da , um uns mit ihr zu fügen und sie nicht auszubeuten oder sie zu zerstören?
Nach ein paar Wochen der Langsamkeit und der Ruhe , konnte man beobachten sie heilt und wird wieder belebter. Sie kann sich selbst aufbauen, wenn wir sie nicht stören. Für mich ist es gerade die schönste Zeit, die ich seit Anfang des Jahres habe. Kein Wunder nach dem chinesichen Sternzeichen, ist das auch mein Zeichen. Doch für andere, wurde es schwer. Ängste waren Alltag. Auch im Gemeinderat konnte man das in der spüren. Das Geld wird knapper, das soziales Miteinander hat sich verändert und wir sind eingeschränkter .
Naja ich merkte trotz Krise, ist das Bewusstsein für die Klimakrise immer noch nicht im Verhalten angekommen. Wie den auch, wenn uns die Grundlagen für das verstehen von Prozessen und wahrnehmen der eigenen Sinne abtrainiert wurde und uns Gesetzte und Normen mitgegeben wurden, die uns dazu verleiten auszubeuten und unachtsam zu sein. Klar ist mir bewusst, dass es zu diesem Zeitpunkt um Corona geht und wie es weiter gehen kann. Aber geht es nicht bei der Klimakrise auch darum?! Wie sollen uns Politiker sagen , wie das mit der Klimakrise gehen soll, wenn sie selbst nicht die Fähigkeit und Bereitschaft haben, den Klimawandel zu verstehen, ihn ganzheitlich zu betrachten und nicht bereit sind Gewohnheiten zu verändern. Statt Bürokratie brauchen wir Tatendrang und Mut. Wir können Kreisläufe wieder schließen und Muster verstehen. Werkzeuge bekommen , um sich zu verändern und mitwirken zu können.
Den wir wissen mittlerweile so viel, aber uns fehlt es in der Umsetzung. Weil Macht und Geld im Weg stehen. Politisch gesehen muss es anfangen , die Lösungen und die Möglichkeiten auf zu zeigen und die auch umzusetzen. Also die Wahrnehmung darauf fokussieren, was gerade passiert und passieren kann . Die Folgen die jetzt schon da sind mehr Drama verleihen: Außergewöhnliche Waldbrände, Rekordhitzewellen, Waldsterben, stärkere und vermehrte Stürme, Dürre und Trockenheit, Ernteausfälle, korallensterben, Gletscherschmelze und der Meeresanstieg. Dann kommen noch das Insektensterben, Artensterben, Ressourcen Knappheit, Verschmutzung der Gewässer, der Luft und dem Boden. Ja das passiert durch unser Verhalten. Das lähmt jetzt erstmal, deswegen braucht es den Wandel in uns. Und dieser kann durch unsere eigene Macht passieren. Wahrnehmung auf Lösungen zu richten und positiv über Veränderungen denken, egal wie es kommt, es kommt. Permakultur sehe ich da als ein Werkzeug, die Welt und die Prozesse zu beobachten, sie zu verstehen und mit ihnen, statt gegen sie zu gestalten. Jeder kann anfangen. Dafür braucht es den Wille eine Transformation unsere Kultur mitzugestalten. Das heißt jetzt nicht, dass uns Rituale verloren gehen, sondern das wir uns auf Entwicklung einlassen und es Klimagerecht und Menschengerecht mitgestalten. Das hat aber erstmal jeder selbst in der Hand und wenn wir es dann aber schaffen, die Grundlage die wir alle brauchen, als Wertvoll und Lebenswichtig ansehen und es auch so behandeln. Deswegen ist für mich wichtig bei Fragen rund um den Naturschutz, alles andere mit zu bedenkend. Ist es wirklich gut, dass in den Schulen alles digitalisiert wird oder wäre es nicht mal hilfreichen zu lernen sich und seine Umwelt spielerisch und sinnlich zu verstehen? Kinder auch demokratisch in den Prozess des lernen mitentscheiden zu lassen und sie auch mal fragen , was sie eigentlich lernen wollen? Kinder sind nicht doof, außer wir lassen sie nicht Kind sein und schränken sie schon bei der Erziehung ein. Sich selbst kennenzulernen, statt ein Bildungsplan, der jedem Kind vorgibt, wer er ist. Weil er dies und das lernen muss. Das wäre der erste Schritt in eine bewusstere Zukunft, Kinder nicht in alte Verhaltensmuster zu stecken, sondern sie frei und sinnlich die Welt erkunden zu lassen. Um dann Muster, Prozesse und Kreisläufe zu verstehen und mit, statt gegen sie lebt. Das wäre schon ne bereichernde Veränderung für jung und alt.
Nicole Friedmann
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