Stellungnahme: Weiteres Vorgehen zum Lärmaktionsplan und zu Tempo 30 (04.04.2022)

Lärmvermeidung ist möglich und kostengünstig zu realisieren. Umso bedauerlicher ist, welch Aufwand betrieben werden muss, um das zu belegen, was Einwohner:innen und insbesondere Anlieger von stark befahrenen Straßen längst wissen:
-Kraftfahrzeuge machen Lärm.
-Reduzierte Geschwindigkeiten senken spürbar die Lärmemissionen.

Wir sind davon überzeugt, dass auch eine Geschwindigkeitsreduktion auf der A5 mit einer deutlichen Lärmminderung für Anwohnerinnen und Anwohner einherginge. In Anbetracht der Tatsache, dass eine Geschwindigkeitsreduzierung ausschließlich Vorteile hätte, ist hier eine ablehnende Haltung durch den Bund und der Autobahn GmbH des Bundes nicht nachvollziehen.

Wie stellen wir uns einen lebenswerten Ort vor?

Der Lärmaktionsplan schafft uns nun nun den Hebel, ein flächendeckendes innerörtliches Tempo 30 umzusetzen.

Heute entscheiden wir uns nicht nur für oder gegen Lärm. Wir entscheiden uns für oder gegen einen Flickenteppich und Schilderwald. Und wir entscheiden uns für mehr oder weniger Verkehrssicherheit für Kinder und Senior:innen. Wir entscheiden uns auch für mehr oder weniger innerörtlichen Gestaltungsspielraum.

Die Fahrbahn-Mindestbreite reduziert sich bei Tempo 30 und ermöglicht uns mehr Raum für eine innerörtliche Gestaltung. Breitere Gehwege, Möglichkeiten für Fahrradschutzstreifen, mehr Platz für Bäume an den Straßenränder und wenn es unbedingt sein muss, auch neue Möglichkeiten für Stellfläche zum Parken und Halten. Das alles setzen wir aufs Spiel, wenn wir heute nicht einen mutigen Schritt, in Richtung eines generellen Tempo 30 gehen.

Es geht ausdrücklich nicht darum, Autofahrer zu gängeln. Wir sind schließlich alle – mehr oder weniger häufig – selbst Autofahrer oder Mitfahrende. Es geht darum, wie wir begrenzten Verkehrs- und Lebensraum aufteilen. Es geht um eine Aufwertung der Lebensqualität und um die Gesundheit der Anwohnerinnen und Anwohner von stark befahrenen Straßen wert ist.

Wir sehen den KVV dann in der Verantwortung, sich an diesen Gegebenheiten best-möglichst anzupassen und den ÖPNV verbessert und voranbringt.

Heute entscheiden wir, ob wir eine lebenswerte Gemeinde, oder einfach nur eine Transitgemeinde sein wollen. Deshalb: flächendeckendes Tempo 30!

Für die Fraktion

Nico Paulus

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